Textilfasern - Wissenswertes über Stoffe

Wir alle kennen zwar Kleidungsstücke wie Jeans, T-Shirts, Jacken und Socken aber kaum jemand weiß wirklich aus was diese Stücke eigentlich bestehen. Viele Textilien und Stoffe werden in armen Ländern unter menschenunwürdigen Bedingungen angebaut, geerntet und verarbeitet, so dass es im Grunde unsere Pflicht ist zu wissen, was wir tragen, wo es herkommt und aus was es besteht.

Aus diesem Grunde ist eine kleine Stoffkunde angebracht, die wir Ihnen hier näher bringen möchten. Am einfachste ist die literarische Einteilung von Textilfasern nach Ihrem Grundstoff.

Man kann grundsätzlich unterscheiden zwischen:

  • - Pflanzlichen Naturfasern
  • - Tierischen Naturfasern
  • - Chemische Textilfasern aus natürlichen Polymeren
  • - Chemische Textilfasern aus synthetischen Polymeren
  • - Sonderform: Technische (intelligente Textilien)

 

Pflanzliche Naturfasern

Die sogenannten pflanzlichen Textilfasern stehen der Menschheit seit jeher zur Verfügung. Die Mutter Natur bringt sie auf natürlichem Wege zu Tage und sie kann relativ einfach gewonnen werden. Neben Leder, Fell und Wolle gehören sie zu den ältesten Bekleidungsstoffen.

Die Baumwolle

Baumwolle kennt wohl jeder, der sich mit Kleidungsstücken schonmal auseinandergesetzt hat. Häufig wird sie in dritte Welt Ländern auf riesigen Baumwollplantagen angebaut und von häufig sehr günstigen Arbeitskräften geerntet. Dieser Stoff ist von unterschiedlicher Qualität und unterscheidet sich dementsprechend auch vom Preis.

Er eignet sich aufgrund seiner Eigenschaften wie Robustheit, Reissfestigkeit und Strapazierfähigkeit hervorragend zur Erstellung von Kleidungsstücken und ist daher für die Modeindustrie besonders relevant. Industriell wird die Baumwolle meist noch weiterverarbeitet und durch Veredlung knitterarm und schrumpffrei gemacht.

Der Leinenstoff

Leinen ist ein weiterer pflanzlicher Naturfaserstoff, der aus der Flachspflanze gewonnen werden kann und damit ein nachhaltiger, natürlicher Rohstoff ist. Allerdings gilt seine Gewinnung auch als sehr teuer, da arbeitstechnisch sehr aufwendig.

Die Leinenfaser zeichnet sich durch eine sehr glatte Struktur aus, welche von Natur aus sehr schmutzabweisend ist und keinerlei Fussel lässt. Wer ein Kleidungsstück aus Leinen findet, kann davon ausgehen, dass dies niemals zu 100% aus Leinenfasern besteht, sondern immer einen gewissen Anteil an Baumwolle oder auch anderen synthetischen Stoffen in sich trägt.

Tierische Naturfasern

Wie der Name schon sagt, stammen diese Stoffe ausschließlich von Tieren und wurden seit Anbeginn der Menschheit für die Herstellung von Kleidung aller Art verwendet.

Wolle

Am wohl bekanntesten ist hierbei die Wolle, die von mehreren Tieren gewonnen werden können. Schäfer scheren ihre Schafe um Wolle zu gewinnen und verkaufen sie zur Weiterverarbeitung an die Textilindustrie.

Außerdem kann Wollen von Tieren wie bestimmten Ziegenarten, Kaninchen, Kamelen oder Lamas gewonnen werden. Diese textilen Stoffe zeichnen sich durch eine gute Schmutzunempfindlichkeit aus und eignet sich vor allem in kalten Jahreszeiten zum Wärmen. Sie ist weich, warm und äußerst winddicht, weshalb noch heute Eskimos viele Kleidungsstücke aus Wolle bevorzugen. Leider verfilzen zusammenklebende Wollfasern recht schnell, was ihre Pflege aufwendig macht.

Seide

Seide gilt seit jeher zu einem elitären und kostbaren Stoff, der ausschließlich aus dem Kokon von Seidenraupen gewonnen werden kann. Andere Seidenarten jedoch auch vom Tussahspinner. Wer sich schonmal mit dem spinnen eines Kokons beschäftigt hat, kann sich vorstellen wie aufwendig und teuer es ist dieses Seidengarn für industrielle Fertigung zu gewinnen. Bereits die adligen im römischen Reich hüllten sich gerne in Seidenstoffe und trugen sie als Zeichen Ihres Reichtums. Es kühlt beim Tragen auf der Haut, ist „samtweich“ und wärmt auf der anderen Seite bei wärmeren Temperaturen. Sie ist zwar dünn aber vergleichsweise stabil und reißfest.